Erdbeben-Aufbauhilfe durch "Nepalhilfe Kirtipur e.V."

Wiederaufbau und Instandsetzung der Häuser unserer Familien

 

Mitte August konnten die extrem schwierigen und umfangreichen Kostenschätzungen für die Schäden bei den Familien-Häusern abgeschlossen werden. Bei den insgesamt 18 vollständig eingestürzten Häusern 'unserer' Familien wurden dabei nur die Kosten für den Neubau der Erdgeschoß-Ebene berücksichtigt, bei 13 weiteren, lediglich beschädigten Häusern die Instandsetzungskosten. Die Entscheidung über eine Hilfe folgte dabei dem Grundsatz, das Unterstützung nur für solche Häuser gewährt wird, die der Familie unmittelbar zum Wohnen dienten. Verfügen Großfamilien - wie häufig üblich - über weitere Häuser, die z.B. vermietet waren und ebenfalls zerstört wurden, werden diese in unserem Programm nicht berücksichtigt. 

Endgültiges Ergebnis der Schadenschätzung:

Insgesamt
101 geschätzte Häuser

18 Häuser unserer PEP-Familien sind vollständig kollabiert. Die Familien sind meist zu Verwandten gezogen oder hausen in provisorischen Hütten oder Zelten. In diesen Fällen ist eine finanzielle Unterstützung bis zu 55% der Kosten für den Wiederaufbau der Erdgeschossebene zugesagt worden.

13 Häuser sind leicht bis sehr stark beschädigt und nur mit Risiken bewohnbar. Die Reparaturarbeiten werden mit 55% der Kosten unterstützt.

 

35 familieneigene Häuser sind unversehrt geblieben bzw. haben nur so geringe Schäden, dass keine besonderen Reparaturmaßnahmen unterstützt werden müssen

35 unserer Familien leben in Mietverhältnissen. Sofern die Häuser beschädigt wurden, haben diese Familien inzwischen wieder eine andere Bleibe gefunden.

Alle Schätzungen erfolgten nach einheitlichen technischen Prinzipien, sodass die Schätzwerte miteinander vergleichbar sind. Der Vergleich der Summe aller Schätzungen mit dem verfügbaren Spenden-Budget in unserem Hilfsprojekt ermöglichte mir die faire Entscheidung, alle betroffenen Familien gleichmäßig mit 55% der zu erwartenden Neubau- bzw. Instandsetzungskosten zu unterstützen. Der durchschnittliche Betrag der Unterstützung der Familien zum Wiederaufbau der Erdgeschoßfläche beträgt etwa 270.000 Rupien, was in etwa 2.500 Euro entspricht. Die Instandsetzungskosten wurden im Mittel mit 70.000 Rupien, entsprechend ca. 600 Euro pro Familie unterstützt. Mit dieser Unterstützung sind die Familien in der Lage ihre Lebenssituation nachhaltig zu verbessern.
Zum Vergleich: Der Nepalesische Staat hat den Familien mit vollständig kollabierten Häusern bisher lediglich eine ("großzügige") Unterstützung von 15.000 Rupien, entsprechend ca. 130 Euro, aus dem Katastrophen-Budget gezahlt.

Während meines 16-tägigen Aufenthaltes habe ich gemeinsam mit meinem Freund jede einzelne Familie unter teils schwierigsten Bedingungen in ihren häufig menschenunwürdigen Behelfsunterkünften aufgesucht und einen Brief mit der verbindlichen Zusage des errechneten Hilfsbetrages überreicht (). Das Geld selbst wird durch meine Vertrauensleute entsprechend des Fortschritts der einzelnen Baumaßnahmen ausgezahlt.

 

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Bubi's Haus - mit Rissen bei der ersten Schadensschätzung . .

. . .  und kollabiert bei dem zweiten Erdbeben!

In der provisorischen Hütte große Freude beim Empfang der Unterstützungs-Zusage

 

Neubau mit unserer Hilfe im Sommer 2016

 

Von Laxmi's Haus ist nur noch ein winziges Nebengebäude stehen geblieben. Den kleinen Raum darin  teilen sich Laxmi, ihr jüngerer Bruder und ihre Eltern.

Trotz unserer Unterstützung wissen sie zur Zeit nicht, wie es weiter geht. Das Grundstück, auf dem ihr Haus stand, gehörte ihnen nicht und wurde nach dem Erdbeben ohne ihr Wissen vom Besitzer verkauft. Unsere Unterstützung für den Bau einer neuen Erdgeschossfläche bleibt daher zunächst als Rücklage bestehen, bis die Familie ein neues Grundstück kaufen oder pachten konnte.

 

Nach Auseinandersetzungen mit dem Besitzer ihres bisherigen Grundstücks sowie mühseliger Suche , war die Familie konnte erst im Sommer 2017 in der Lage ein neues, erschwingliches Grundstück zu erwerben. Die auf einem Konto meiner Helfer zurückgehaltenen, zugesagte Unterstützung von 325.000 NPR (ca. 2.700 Euro) soll unmittelbar nach Beginn der Bauarbeiten Zug um Zug zur Begleichung der Rechnungen für Material und Bauleistungen direkt bei den Auftragnehmern verwendet werden. Auszahlungen an die Familie haben wir ausdrücklich ausgeschlossen.

 

Das Haus von Anjali (PEP077) lag im Zentrum Pangas und damit im Zentrum der schwersten Erdbebenschäden. Es dauerte mehrere Monate , bis es gelang in dem Chaos der Schuttberge, die alle Gassen versperrten, überhaupt den Bauplatz für einen Neubau frei zu machen. Die Zusage unserer Unterstützung belief sich in diesem fall auf 400.000 NPR (ca. 3.300 Euro)

Im Winter 2016 konnte endlich mit dem Bau eines ersten bescheidenen Hauses auf dem vorhandenen Grundstück begonnen werden

Im Oktober 2017 war das sehr kleine Haus mit dem extrem steilen und schmalen Treppenhaus
 fertig gestellt und bezogen.

 

Das winzige Haus von Sneha lehnt sich gefährlich, und innen in abenteuerlicher Weise abgestützt,  an das bereits kollabierte Nachbarhaus. Ein Abriss ist unvermeidlich. In dem einzig verbliebenen Wohnraum von maximal 5 qm, provisorisch mit Pappkarton ausgekleidet, überreichen wir der überglücklichen jungen Mutter und Sneha unser Versprechen für die finanzielle Unterstützung beim Neubau.

Obwohl zunächst de Abriss des völlig zerstörten Nachbarhauses (links) abgewartet werden sollte, wurde der Wiederaufbau des kleinen Hauses von Sneha's Mutter in der nur 3 m breiten Baulücke mit Hilfe der Vertrauensleute von Nepalhilfe Kirtipur im Frühjahr 2017 in Angriff genommen werden.
Da die junge Mutter völlig mittellos war hatten wir entschieden, die bisher zugesagte Unterstützung von ca. 1.600 Euro auf ca. 2.500 Euro aufzustocken.

Mit dieser Unterstützung hat es die Familie geschafft, das Erdgeschoss eines winzigen neuen Hauses zu errichten. Eine steile Treppe führt nach oben, wo später eine kostengünstige Erweiterung (zunächst mittels Wellblech) geplant ist

Kleines  Haus in schmaler Baulücke

Treppenaufgang zum ersten Stock

Sneha's Mutter

 

Binisha lebt in einem Dorf der Sarkis, der "Unberührbaren". Das Lehmhaus ihrer Familie und die ihrer Nachbarn sind dem Erdboden gleich gemacht worden. Die Familie ist in einem einzigen Zimmer im unbeschädigten Haus einer Verwandten untergekommen. Nachbarinnen klauben verwertbares Bau- und Brennmaterial aus den Trümmern. Die Eltern sind nicht anwesend, als wir unsere 'frohe Botschaft' überbringen wollen und wir überreichen unseren Brief deshalb an den 16jährigen Bruder, der mit Stolz seine Verantwortung trägt.

Das eingestürzte Lehmhaus, ähnlich einem Reihenhaus, gehörte 3 verwandten Familien, Söhnen des Grundstückseigners. Der eine Sohn, Vater von Binisha, hatte seine Familie noch vor dem Erdbeben verlassen.  Juristische Auseinandersetzungen in einem komplizierten Erbschaftsstreit um die Grundstücksrechte haben sich als sehr langwierig erwiesen. Im November 2017 konnte endlich mit dem Bau des Hauses auf einem Drittel des Grundstücks begonnen werden. Meine Freund Vijaya (Architekt) hat dabei für Binisha's Mutter die Baubeauftragung und Materialbestellungen übernommen.

Das Grundstück . . .

Der Architekt . . .

Der Bauplan . . .

 . . . für Binisha's neues Haus auf 50 qm Grundfläche mit 3 Zimmern von 9-11 qm

 

Das Haus von Kushal liegt im Schatten des berühmten Adinath-Tempels (auch 'Küchen-Tempel' genannt). Das Erdbeben zerriss das Haus vom Giebel bis zum Erdgeschoss (auf dem Foto links nur schwer zu erkennen) und ließ die oberen zwei Etagen dann komplett einstürzen. Alle Familienmitglieder arbeiten offiziell als Tempeldiener. Bei unserem Besuch war es turnusmäßig Kushal's Aufgabe (und Priorität vor dem Schulbesuch!!) das Heiligtum des Gottes Adinath zu bewachen, das an diesem Tag zufällig geöffnet war und den Blick auf die Gottesstatue freigab.
Die Familie fand Unterkunft in der Tempelanlage und konnte  Ihr Glück über unsere Unterstützung für den Wiederaufbau kaum fassen.

Im Frühjahr 2016 sind die Neubauarbeiten zügig vorangeschritten, sodass wir inzwischen den vollen Unterstützungsbetrag von ca. 3.000 Euro bereitstellen konnten. Im Oktober 2017 konnte ich das neue Haus neben dem inzwischen abgebrochenen Adinath-Tempel besichtigen:

Das neue Haus von Kushal's Familie Blick auf das Adinath-Tempel-Areal,
wo der Wiederaufbau schon begonnen hat.

 

Jesan's Mutter und Großmutter fanden wir in ihrer Wellblechhütte außerhalb des Ortes in den Reisfeldern. Diese Familie hat nicht nur den Totalverlust ihres Hause zu beklagen, sondern trauert um den Vater, Ehemann und Sohn, der bei dem Erdbeben ums Leben kam.
Unsere Unterstützung kann hoffentlich bewirken, dass auch für diese Familie bald wieder ein normales Leben beginnen kann.

 

Im Spätsommer 2016 konnte das eingestürzte Haus mit Hilfe unserer finanziellen Unterstützung sowie der Hilfe von Nachbarn und weiteren Familienangehörigen im Zentrum Pangas wieder an alter Stelle errichtet werden. (Bilder unten: Zustand im Oktober 2017)

 

Die Familie von Riya hat ein besonders schweres Schicksal: Eine Woche vor dem Erdbeben kam die kleine Schwester zur Welt, das Erdbeben brachte das Haus fast zum Einsturz  und in der Woche nach dem Erdbeben verstarb der Mann und Vater an einer schweren Krankheit. Unser Brief kann die Trauer nicht beseitigen!

Die Außenwand des Hauses droht herauszubrechen und daher haben wir beschlossen, unsere Unterstützung zur Instandsetzung nach einer neuen Kostenschätzung zu erhöhen.

 

Eine neue Begutachtung der Bausubstanz hat ergeben, dass Riya's Haus nicht zu retten ist. Wir haben uns daher entschlossen, den ursprünglich nur für Reparaturmaßnahmen gedachte Unterstützung von ursprünglich nur ca. 500 Euro mindestens entsprechend der Neubaukosten für eine Erdgeschoßfläche anzupassen und dabei die besonders prekäre finanzielle Lage der alleinerziehenden jungen Frau zu berücksichtigen. Da neue Straßenbau-Planungen der Gemeinde jedoch eine Verschmälerung des ohnehin nur 63 qm Grundstücks (bei 5 Besitzern!!)  vorsehen, waren sehr zeitaufwendige bürokratische Verhandlungen meiner Partner erforderlich, nun endlich eine Genehmigung für einen Neubau zu erreichen.

Nach Verhandlungen vor Ort am 28.10.2017 sind wir jetzt zuversichtlich, dass die Familie mit Hilfe mehrerer Nachbarn und unserer erhöhten Unterstützung schon bald ein neues Zuhause haben wird.

 

Das winzige Haus von Rupesh in einem idyllischen newarischen Hinterhof (re. vor dem Beben) schien Anfangs nur beschädigt zu sein, stürzte dann aber doch in sich zusammen.

Rupesh's Vater, in weißer Trauer-Kleidung wegen der kürzlich gestorbenen Großmutter  beseitigt die Schuttberge und rettet dabei soviel Baumaterial wie möglich für den Wiederaufbau mit unserer Hilfe.

Das neue, mit unserer finanziellen Unterstützung in Eigenhilfe gebaute Haus von Rupesh's Familie.

Wie man im Vergleich mit dem Bild oben rechts sieht, sind Erdgeschoss und erste Etage des kleinen Nachbarhauses rechts im Bild noch im alten Zustand!!

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